Musikgeschichtliches Kleinod für das Glockenmuseum

Die Museen in Gescher arbeiten daran, ihr Angebot für die Besucher mit einem Medienguide zu erweitern. Den Auftakt bildet in diesem Jahr das Glockenmuseum, das seinen kulturgeschichtlichen Überblick über die Entwicklung der Glocken bis Ende des Jahres um eine mediale musikalische Zeitreise erweitern wird.

In der Dauerausstellung des Museums ist künftig ein besonderes musikgeschichtliches Kleinod zu bewundern: Eine Bronzeglocke von Pieter Hemony aus dem Jahr 1667, geschaffen für die Kirche St. Bavo in Haarlem. Mitglieder der lothringischen Glockengießerfamilie Hemony ließen sich Mitte des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden nieder.  Mit Hilfe des blinden Musikers Jacob van Eyck aus Utrecht gelang es ihnen, ihre Glocken sehr präzise in den Teiltönen abzustimmen. Sie schufen die ersten gestimmten Carillons, über Seilzüge spielbare Turmglockenspiele.

Die Hemony-Glocke ist eine Leihgabe aus dem Museum Klok & Peel im niederländischen Asten. Damit rundet das Westfälische Glockenmuseum seinen musikhistorischen Schwerpunkt ab.

In Asten wird künftig eine so genannte „Zuckerhutglocke“ aus dem 13. Jahrhundert zu sehen sein, die das Westfälische Glockenmuseum als Leihgabe zur Verfügung stellt und die eine Schenkung des Fördervereins ist.